Auch das ist Kirche:

Kirche lädt zum Deichgespräch im Strandkorb

Strandkörbe sind nicht nur dazu da, um die Sonne zu genießen. In Tossens (Niedersachsen) lädt die Kirche deshalb den Sommer über in „Zuhör-Körbe“ ein.     Bettina Albrod 24.06.2024     Hier alles lesen:  © Evangelische Zeitung

 

 

„Ab ins Körbchen“ heißt es ab sofort für Urlauber am Friesenstrand des niedersächsischen Nordseebades Tossens: Dort hat die kirchliche Urlauberseelsorge zwei Strandkörbe als „Zuhör-Körbe“ aufgestellt, in denen Menschen spontan mit geschulten Zuhörern ins Gespräch kommen können.

In der Hochsaison von Juni bis August haben Ehrenamtliche mittwochs, donnerstags und freitags jeweils von 12 bis 16 Uhr ein offenes Ohr für ihre Mitmenschen. „Die Idee hat Claudio Schrock-Opitz von der Tourismus-Service-Gesellschaft Butjadingen aus Ostfriesland mitgebracht“, erzählt Pastor Dietmar Reumann-Claßen aus Nordenham.

Seelsorge im Strandkorb: Projekt ausgeweitet

Das Projekt gefiel ihm so gut, dass das Angebot nun auch im Butjadinger Ortsteil Tossens Premiere hatte. In dem ökumenischen Projekt ist außerdem die katholische Gemeinde Butjadingen dabei.

„Vorab habe ich einen Aufruf gestartet, wer Lust hätte, sich für Gespräche schulen zu lassen“, sagt der Pastor. „So ist ein Team von 18 Ehrenamtlichen zusammen gekommen.“ Am Strand wurden zwei Strandkörbe über Eck gestellt, und die Helfer wechseln sich damit ab, im „Zuhör-Korb“ zu sitzen und für Redewillige bereit zu sein.

Die Sorgen sind auch im Reisegepäck

Denn wer in den Urlaub fährt, nimmt nicht nur Eimer und Schaufel, sondern auch seine Sorgen mit. „Wer möchte, kann sich dann von der Seele reden, was ihn bedrückt“, erklärt Reumann-Claßen. „In den angegebenen Zeiten ist stets jemand da, der Zeit hat und zwei offene Ohren.“

Gesprochen werden könne über alles von alltäglichen Themen bis zu persönlichen Fragen. „Oft kann man sich Unbekannten eher öffnen als Bekannten. Die Gespräche bleiben vertraulich.“ Hintergrund des Angebotes sei, dass es vielen Menschen gut tue, wenn sie jemanden hätten, dem sie etwas erzählen könnten. Andere hören gerne zu. „Die ehrenamtlichen Zuhörer haben als Motivation angegeben, dass sie neugierig auf andere Menschen sind und sich freuen, Leute kennenzulernen.“

Damit sie ihrer Aufgabe gerecht werden können, sind alle Ehrenamtler vorher geschult worden. „Sie sollten lernen, wie sie auch extremen Situationen gewachsen sind“, sagt der Theologe. Er erwartet, dass das eher selten der Fall sein wird. „Die Menschen tasten sich erst einmal heran.“

Menschen haben Redebedarf

Attraktiv sei, dass durch die „Zuhör-Körbe“ ein Schutzraum abseits und doch mitten im Strandleben angeboten werde. Als Beichtstuhl sieht Reumann-Claßen das neue Format eher nicht. „Wer beichten will, kann das natürlich tun, aber im Vordergrund steht eine andere Motivation.“

Er merke bei seiner Arbeit in der Gemeinde, dass Menschen nach der Corona-Pandemie und nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine sehr viel Redebedarf hätten. Dem kommen die „Zuhör-Körbe“ am Tossener Deich entgegen.

„Wenn sich herausstellt, dass jemand weitergehende Hilfe braucht, geben die Zuhörer auch Adressen für professionelle Beratungsstellen weiter.“ Die Gespräche würden offen, empathisch und in respektvoller Distanz geführt. Nach sechs Wochen soll es ein Treffen geben, bei dem eine erste Bilanz gezogen werden soll, wo es Änderungsbedarf gebe. „Das alles geschieht unter Wahrung der Verschwiegenheit.“

Die „Zuhör-Körbe“ sind beschriftet und zusätzlich an wehenden Strandbannern zu erkennen, die auf die Kirche am Deich hinweisen. Und auch wenn mal kein Strandwetter sei: „Das Projekt ist stimmig“, sagt Reumann-Claßen, „das ist ein gutes Angebot der Kirchen. Mal sehen, wie es angenommen wird.“

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Evangelischer Pressedienst:

Arbeitslose Ukrainer: Ampel weist Dobrindt-Vorstoß zurück

Der CSU-Politiker Dobrindt schlägt vor, arbeitslose Menschen aus der Ukraine in ihre Heimat zurückzuschicken. Die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann hält von diesem Vorschlag nicht viel.

Hier alles im Original lesen: © evangelischer Pressedienst- epd

24.06.2024 10:22 Uhr

 

In der Ampel-Koalition stößt der Vorstoß von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, arbeitslose Ukrainer in sichere Gegenden ihres Heimatlandes zurückzuschicken, auf scharfe Ablehnung. Die ins EU-Parlament gewählte FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann nannte den Vorschlag „bizarr“. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), und der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Torsten Herbst, warfen Dobrindt Populismus vor. Auch aus der CDU kam Kritik.

Keine Ecke mehr in der Ukraine, die sicher ist

Strack-Zimmermann sagte im Deutschlandfunk: „Es gibt keine Ecke mehr in der Ukraine, die sicher ist.“ Sie plädierte dafür, die Anstrengungen zu verstärken, um Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland in Arbeit zu bringen. Dafür müssten die Kommunen es schaffen, dass die Kinder versorgt sind, um vor allem Frauen zu ermöglichen, arbeiten zu gehen. „Dass genug Arbeit da ist, ist gar keine Frage“, sagte Strack-Zimmermann, die aus dem Bundestag ausscheidet und kürzlich den Vorsitz im Verteidigungsausschuss abgegeben hat.

Dobrindt hatte der Bild am Sonntag gesagt, mehr als zwei Jahre nach Kriegsbeginn müsse der Grundsatz gelten: „Arbeitsaufnahme in Deutschland oder Rückkehr in sichere Gebiete der West-Ukraine“. Zudem forderte der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag Änderungen bei den staatlichen Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine. Sie müssen kein Asyl beantragen und erhalten damit direkt ein Aufenthaltsrecht und zudem Bürgergeld statt Asylbewerberleistungen. Diese Entscheidung der Bundesregierung zu Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 sei als schnelle Hilfe gedacht gewesen, aber längst zur Arbeitsbremse geworden, sagte Dobrindt.

Typischer CSU-Populismus

Der SPD-Politiker Roth sagte der Bild-Zeitung: „Die Union, die in Fragen von Krieg und Frieden gerne auf dem ganz hohen Ross der Moral reitet, muss sich ehrlich machen, wie sie es wirklich mit der Ukraine hält.“ Der FDP-Politiker Herbst bezeichnete den Vorstoß Dobrindts als „typischen CSU-Populismus“. „Eine bestehende Arbeit kann nicht die rechtliche Voraussetzung für Kriegsflüchtlinge sein“, sagte er der Zeitung.

Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende und schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien sagte der Bild-Zeitung unter Anspielung auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin: „Wir dürfen nicht das Lied von Putins Freunden singen und diese geflüchteten Menschen zu einem Problem machen.“ Aufgabe müsse es sein, ihre Teilnahme am Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Rund 1,3 Millionen Ukrainer leben in Deutschland

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 sind mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Die Mehrheit der Geflüchteten sind Frauen und Kinder. Nach Angaben der Bundesregierung lebten im März laut Ausländerzentralregister rund 1,3 Millionen Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in Deutschland.

 Siehe auch: Evangelische Zeitung - ... Klick mich

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Religion stärkt Solidarität in der Gesellschaft

 

 Driften die gesellschaftlichen Gruppen auseinander und drohen gesellschaftliche Solidaritätsstrukturen auseinanderzubrechen – so wie es viele aktuelle Diskussionen und Artikel in den Medien suggerieren? Keineswegs. Eine neue Studie im Rahmen des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass es um die Solidarität in unserer Gesellschaft weit besser bestellt ist, als solche Diskussionen und Artikel uns glauben lassen. Dies zeigt sich etwa mit Blick auf die Spendenbereitschaft. Laut dem Religionsmonitor 2023 haben rund zwei Drittel der Befragten in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten für wohltätige Zwecke gespendet, davon 72 Prozent in Form einer Geldspende. 61 Prozent geben an, dass sie im Falle eines Lottogewinns einen Teil des gewonnenen Geldes für wohltätige Zwecke abgeben würden. Rund drei Viertel der Bevölkerung würde Geld spenden für Flutopfer in Deutschland; fast zwei Drittel auch für Opfer eines Erdbebens in einem Entwicklungsland. Stark ausgeprägt ist die Hilfsbereitschaft auch gegenüber Flüchtlingen: Rund drei Viertel der Befragten wären bereit zu helfen, wenn eine geflüchtete Person um Unterstützung bei Behördengängen bittet (79 Prozent bei Ukrainer:innen, 73 Prozent bei Syrer:innen). Und jede vierte Person hat sich während des Befragungszeitraums ehrenamtlich für die Gemeinschaft engagiert. "Wir sehen hier, dass die Solidaritätsstrukturen in Deutschland durchaus intakt sind", erklärt Ulrich Kober, Experte für Integration und Zusammenhalt der Bertelsmann Stiftung. "Das ist gerade in Zeiten großer Verunsicherung und grundlegender gesellschaftlicher Konflikte eine sehr gute und keineswegs selbstverständliche Nachricht."

 

Solidarität bei religiösen Menschen stärker ausgeprägt

 

Besonders positiv ausgeprägt sind Solidaritätshaltungen bei Personen mit Religionsbezug. "Unsere Zahlen zeigen: Religion ist eine wichtige Quelle für Solidarität", sagt Yasemin El-Menouar, Religionsexpertin der Bertelsmann Stiftung. So geben in den Befragungen des Religionsmonitors 70 Prozent der religiösen Personen an, aktive Spender:innen zu sein. Zum Vergleich: Bei Personen ohne Religionsbezug sind es 59 Prozent. Vertieften Analysen zeigen zudem, dass schon die religiöse Prägung in Kindheit und Jugend einen positiven Effekt hat und auch im Erwachsenenalter nachhallt, selbst wenn sich die Menschen später weniger mit der Religion verbunden fühlen. Die Hilfsbereitschaft für Geflüchtete ist bei religiösen Personen ebenfalls tendenziell stärker. 73 Prozent der befragten Christ:innen und 88 Prozent der befragten Muslim:innen würden Syrer:innen unterstützen, während es bei den Personen ohne Religionszugehörigkeit 67 Prozent sind. Bei der Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine zeigt sich, dass die Hilfsbereitschaft bei Befragten mit christlicher Religiosität ausgeprägter ist als bei nichtreligiösen Personen: 82 Prozent der Christ:innen würden hier helfen, im Vergleich zu 76 Prozent bei den Menschen ohne Religionszugehörigkeit. Bei den Muslim*innen liegt die Bereitschaft, den meist christlichen Ukrainer:innen zu helfen, allerdings etwas niedriger (72 Prozent).

 

Misstrauen untergräbt Solidarität – aber Solidaritätsverhalten insgesamt stark verbreitet

Der Religionsmonitor zeigt weiter, dass neben dem Religionsbezug das Vertrauen in andere Menschen eine wichtige Rolle für das eigene Solidaritätsverhalten spielt. Während unter denjenigen Befragten, die den meisten Menschen im Allgemeinen vertrauen, 74 Prozent spenden, sind es bei den persönlich eher misstrauischen Befragten nur 52 Prozent. Bei der hypothetischen Spendenbereitschaft im Falle eines Lottogewinns ist der Unterschied sogar noch größer: 76 Prozent gegenüber 40 Prozent. Wer also auf die Hilfe der anderen vertraut, ist eher bereit, anderen zu helfen.

Insgesamt sind laut Religionsmonitor zwei Drittel der Befragten der Meinung, dass sich Arme und in Not Geratene hierzulande auf Unterstützung verlassen können. Dieses generelle Sozialvertrauen ist auf den ersten Blick erstaunlich – angesichts dessen, dass laut den Befragungen des Religionsmonitors rund drei Viertel der Bevölkerung in Deutschland ein eher pessimistisches Menschenbild haben und überzeugt sind, dass die meisten Mitmenschen nur an sich selbst und nicht an andere denken. Der vermeintliche Widerspruch löst sich auf, wenn die Befunde zu den verschiedenen Solidarebenen berücksichtigt werden. Denn Garanten der Solidarität sind für die Befragten nicht abstrakte Einzelpersonen, sondern die Familie (89 Prozent), Nachbarschaft und Freundeskreis (79 Prozent) sowie religiöse Gemeinden (44 Prozent). Nicht zuletzt setzt eine große Mehrheit (78 Prozent) auf den Staat, der dem möglichen Mangel an individueller Solidarität durch Umverteilung entgegenwirkt. Diese Zahlen sind ein positives Signal. Es gibt aber andererseits noch einiges zu tun und zu verbessern: Denn drei Viertel der Befragten nehmen Gerechtigkeitslücken in Deutschland wahr und bezweifeln, dass die sozialen Unterschiede im Land im Großen und Ganzen gerecht sind. "Wenn es Staat und Gesellschaft nicht gelingt, hier gegenzusteuern, droht das Sozialvertrauen zu erodieren", sagt El-Menouar. "Und das wiederum hätte auf Dauer auch Konsequenzen für das Solidaritätsverhalten in unserer Gesellschaft. Noch zeigt sich ein hohes Maß an Solidarität. Kirchen, Zivilgesellschaft und politische Akteure müssen gemeinsam daran arbeiten, dass dies so bleibt."

© BertelsmannStiftung

 


Bischöfin Fehrs: Abtreibung nicht generell unter Strafe stellen

Die Evangelische Kirche in Deutschland hat dafür plädiert, Abtreibungen auch außerhalb des Strafrechts zu regeln. Die Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs erklärt, wie es nach dem Vorstoß weitergeht.

© Evangelische Zeitung - 03.04.2024

 

Bischöfin Kirsten Fehrs während der EKD-Synode in Ulm (Archivbild aus 2023)epd-bild / Heike Lyding

Bischöfin Kirsten Fehrs hat einen Vorschlag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verteidigt, Schwangerschaftsabbrüche künftig unter bestimmten Umständen außerhalb des Strafrechts zu regeln. „Wir sehen in den Beratungsstellen, dass es eine Unwucht darstellen kann, die Abtreibung für die Frau generell unter Strafe zu stellen“, sagte die EKD-Ratsvorsitzende der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Hamburg. „Wir erhoffen uns einen größeren Schutz für das ungeborene Leben, wenn wir die Rechte der schwangeren Frau stärken.“

Der Rat der EKD hatte im Oktober eine Stellungnahme veröffentlicht, die sich an eine von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission richtet. Diese soll klären, ob – und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen – eine Regelung zum Schwangerschaftsabbruch außerhalb des Strafrechts möglich ist. Laut Paragraf 218 des Strafgesetzbuchs ist ein Schwangerschaftsabbruch grundsätzlich rechtswidrig. Er bleibt jedoch straflos, wenn er in den ersten zwölf Wochen vorgenommen wird.

EKD will vollständige Entkriminalisierung von Abtreibung

Die EKD spricht sich nicht für eine vollständige Entkriminalisierung von Abtreibung aus. Sie plädiert jedoch für eine abgestufte Regelung je nach Schwangerschaftsstadium, die im Detail noch näher diskutiert werden müsse. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz will hingegen an der gegenwärtigen Regelung festhalten.

Laut Fehrs will die EKD damit auch die Beziehung zum Partner einer schwangeren Frau berücksichtigen, die zumeist total aus dem Blick gerate. Einbezogen werden solle auch die gesellschaftliche Haltung, die nicht dazu einlade, ein Kind auszutragen, wenn man in prekären Verhältnissen lebe. „Diesen gesamtgesellschaftlichen Aspekt wollen wir stark machen.“

Unter welchen Umständen genau eine Abtreibung straffrei bleiben kann, ist Fehrs zufolge noch zu diskutieren. „Die Stellungnahme des Rates war ein Beitrag, der diese Debatte bewusst anstoßen wollte.“ Auch in der evangelischen Kirche gebe es durchaus eine kontroverse Diskussion. „Und die wird in einer breit aufgestellten Arbeitsgruppe derzeit mit aller Sorgfalt weiterbearbeitet“, so die Ratsvorsitzende.

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Grund zum Feiern gab es wieder einmal in Cadenberge.

Pastorin Susanne Kuhland wurde in ihr Amt eingeführt. Sie ist mit einer Vollzeitstelle Springerin in den Regionen Mitte und Ost. Darüber hinaus nimmt sie die Leitung der St. Nicolai Kindertagesstätte in Cadenberge wahr.

Aufgewachsen in Langen, führte sie ihr Studium der Theologie Über Neuendettelsau, Heidelberg Wien und Göttingen. Da ihr nach dem Abschluss des Studiums zunächst keine Pfarrstelle zugewiesen wurde, folgte noch eine Ausbildung zur Heimleiterin. Als Pastorin arbeitete sie im Weserbergland, Ostfriesland-Ems, in Wien und zuletzt in Tostedt.

Die Springerstelle wird sie nicht zu sehr mit Verwaltungsarbeiten belasten, sondern den Umgang mit den Menschen in den Mittelpunkt stellen.

In Ihrer Ansprache gebrauchte Pastorin Kuhland für die Arbeit in Gremien das Bild von einer Streichholzschachtel. Die Streichholzschachtel hat eine Reibfläche und ohne diese wäre sie sinnlos. An der Reibfläche entsteht ein Funke, der in Idealfall zu einer Flamme wird und die Welt erleuchten kann.

Nach dem Gottesdienst gab es bei einem Empfang Gelegenheit, die Pastorin näher kennenzulernen.

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"Unsere Neue"

Frau Pastorin Susanne Kuhland ist als Springerin im Kirchenkreis auch in Cadenberge tätig.

 

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Flüchtlingspolitik seiner Regierung gegen Kritik verteidigt. Es gebe Grundprinzipen, die unverrückbar gelten müssten, sagte Scholz in Berlin. „Jemanden aufzunehmen, der flieht vor Verfolgung und Krieg, ist ein Gebot der Menschlichkeit“, sagte der Kanzler. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass nicht jeder vor Krieg und Verfolgung fliehe. Scholz äußerte sich beim Johannisempfang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), bei dem die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus heftige Kritik am Kurs der Regierung übte.

 

„Nicht jedem, der in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Deutschland kommt, kann Deutschland ein solches Leben auch ermöglichen“, sagte Scholz. Dies gelte es zu berücksichtigen, gerade wenn man Flüchtenden in Not auch in Zukunft helfen wolle. „Nur so erhalten wir die Zustimmung dafür, dass Deutschland Zuwanderung braucht“, sagte er.

                                 „Kein kleinster gemeinsamer Nenner“

Die EKD-Ratsvorsitzende Kurschus hatte in ihrer Festrede beim traditionellen Jahresempfang ihrer Kirche den Kompromiss der EU-Innenminister für ein gemeinsames europäisches Asylsystem zuvor scharf kritisiert. Europa habe „den kleinsten gemeinsamen Nenner in der Migrationsfeindlichkeit gesucht und gefunden“, sagte Kurschus. „Ich muss es tatsächlich so hart formulieren“, ergänzte sie.

 

Die Innenministerinnen und Innenminister der EU-Staaten hatten sich Anfang Juni auf Grundzüge eines gemeinsamen Asylsystems geeinigt. Die Bundesregierung stellt heraus, dass damit erstmals ein verbindlicher Solidaritätsmechanismus zur Verteilung von Flüchtlingen in Sicht ist. Der Kompromiss sieht aber auch sogenannte EU-Grenzverfahren vor, die nach Auffassung von Flüchtlingsorganisationen dazu führen könnten, dass Tausende Schutzsuchende in Lagern unter haftähnlichen Bedingungen ausharren müssen, bis ihr Anliegen geprüft ist.

Die Kirche könne und wolle sich nicht mit dem zufriedengeben, „was die EU auf Regierungsebene als einen verheißungsvollen Neuansatz in der gemeinsamen Migrationspolitik bezeichnet“, sagte Kurschus unter Applaus vieler der anwesenden Gäste aus Religionsgemeinschaften, Politik und anderen gesellschaftlichen Bereichen. Abschottung und eine Rhetorik, die Angst verbreite, „spielen denen in die Hände, die Probleme bewirtschaften wollen, statt sie zu lösen“, sagte Kurschus.

                                                        Weitere Politiker zu Gast

Zu dem Empfang in der Französischen Friedrichstadtkirche waren mehrere hundert Gäste gekommen, darunter Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), zahlreiche Bundestagsabgeordnete und prominente Vertreter anderer Religionsgemeinschaften.

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Die Bürgerinitiative ´Cadenberge Hilft` ist mit einem Info-Stand und einem Stand mit Leckereien aus verschiedenen Ländern auf dem Markt an beiden Tagen vertreten! Die kirchliche Jugend und die Kirchengemeinde sind natürlich auch präsent.

 

Kommen Sie gern zu uns!  

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Seemannsmission fordert Ausbau der Seenotrettung

© evangelische-Zeitung.de -17.4.23

Die Seenotrettung muss aus Sicht der Deutschen Seemannsmission ausgebaut werden. Dabei dürfe es nicht darum gehen, warum Menschen in Seenot geraten seien, sagte der Generalsekretär der Organisation, Matthias Ristau, dem Portal Domradio.de. „Die Seenotretter in der Nord- und Ostsee fragen auch nicht, ob jemand trotz Unwetterwarnung mit seiner Segelyacht rausgefahren ist“. Für Seeleute sei es „höchst belastend“, wenn sie Menschen in Flüchtlingsbooten nicht helfen könnten. Zuletzt hätten sich auf dem Mittelmeer Fälle gehäuft, in denen die zuständigen Behörden den Schiffen untersagt hätten zu helfen. Mehrfach sei zudem die Rettung verzögert worden, sodass Menschen untergegangen seien, sagte Ristau unter Verweis auf Angaben der Internationalen Organisation für Migration. Für diese Situationen, die auch für Seeleute eine schlimme Erfahrung bedeuteten, brauche es „unbedingt eine Lösung“.