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Trotz allem: Auf die Solidarität Deutschlands kann man stolz sein!

 

Ja, es gibt sehr viele, zu viele Dinge, die verbesserungswürdig sind!

Aber sehr Vieles wird grundsätzlich geleistet! 

 

  • 900.000 "Weltflüchtlinge" (Alle Flüchtlinge außer aus der Ukraine) haben 2023 in Europa Schutz gesucht.

·       Leider sind diese nur von 3 Ländern aufgenommen worden - entgegen den Vereinbarungen

  • Deutschland ist eines dieser Hauptaufnahmeländer

      (Über 60 % der hier lebenden Flüchtlinge sind bereits berufstätig)

  • Polen und Tschechien "reichen" die Flüchtlinge direkt in andere europäische Staaten weiter
  • In Niedersachsen lebten zum Stichtag 31.12.2022 in etwa 

    ·       253.000 Geflüchtete, die ca. 3% der Bevölkerung in Niedersachsen ausmachen.

    ·       davon sind 25% unter 18 Jahren alt

    Nach wie vor ist der Anteil der Geflüchteten an der Gesamtbevölkerung also eher gering.

  •  

    ·       Ukrainische Geflüchtete (ca. 110.000) machen etwa 1,4% der gesamten Bevölkerung Niedersachsens aus. 

    ·   davon sind 40000 unter 18 Jahren alt

     

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Kirche zum Thema Asyl:

... Bitte hier klicken

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Aktuelles zur Flucht aus der Ukraine 

 

Bitte klicken Sie hier:

  

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Ansprechpartnerin Samtgemeinde Land Hadeln 

 Soziale Flüchtlingshilfe für die SG Land Hadeln 

Frau Jedixa Carvajal Diaz

 

Rathaus Otterndorf 

 

Im Bürgerbüro - Hadler Platz 1, 21762 Otterndorf

Rathaus Cadenberge, Am Markt 1, 21781 Cadenberge   

 Tel.: 04777-801132 

0175-2842925

Email: Jedixa.diaz@sglandhadeln.de

 

Frau Diaz kommt nach Absprache  nach Cadenberge

ins Rathaus  

 

Die Bürgerinitiative "Cadenberge Hilft" ist weiterhin für alle Flüchtlinge tätig, die bisher schon durch uns Unterstützung erfahren haben. 

Bitte wenden Sie sich in allen Fragen der Flüchtlingshilfe

bezüglich neu eingereister Familien an:

 Frau Jedixa Diaz 


KUNDGEBUNG GEGEN RECHTSEXTREMISMUS

4000 Menschen setzen in Cuxhaven ein Zeichen

VON KAI KOPPE | 27.01.2024

In der Cuxhavener Innenstadt sind am Samstagmittag rund 4000 Menschen zusammengekommen, um gegen Rassismus, Ausgrenzung und gegen die politische Gedankenwelt der AfD zu protestieren. 

"Halb Cuxhaven" sei auf den Beinen stellte einer der Redner auf der an der Stirnseite des Ritzebütteler Marktplatzes aufgebauten Bühne fest. Von dort oben reichte der Blick über ein Meer von Menschen, Plakaten und Transparenten. Mit diesen Schildern reagierten Bürgerinnen und Bürger auf Ausweisungsideen, die von AfD-Mitgliedern und Vertretern aus dem neonazistischen Lager während eines sogenannten "Geheimtreffens" artikuliert worden sein sollen.

Für Grundrechte und demokratische Werte traten auf dem Podium Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD), Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer, der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Christoph Frauenpreiß, Helle Vanini (Geschäftsführerin des Paritätischen), Pastor Achim Wolff und Arne Ehlers, stellv. Vorsitzender der Cuxhavener Hafenwirtschaftsgemeinschaft, ein.                                                                                        © NEZ: www.nez.de 

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500 bis 600 Menschen haben am Freitag in Otterndorf gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und für den Erhalt der Demokratie demonstriert. Foto: Mangels

 

VON CHRISTIAN MANGELS | 27.01.2024 --- © NEZ 

In Otterndorf haben am Freitag rund 500 Menschen gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und für den Erhalt der Demokratie demonstriert. Der Verein Mahlwerk hatte unter dem Motto "Laut auf'm Platz" zu der Demo auf dem Kirchplatz aufgerufen.

Anlass waren Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten mit AfD-Politikern in Potsdam, bei dem Pläne über die Vertreibung von Menschen ausländischer Herkunft diskutiert wurden.

Ulrike Zachau vom Mahlwerk zeigte sich erfreut über die große Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Gerechnet worden war mit 250 Teilnehmern. "Lasst uns gemeinsam für unsere Demokratie einstehen", begrüßte Zachau die Protestierenden, die nicht nur aus Otterndorf, sondern auch aus den umliegenden Gemeinden gekommen waren.

Als Redner traten Otterndorfs Bürgermeister Claus Johannßen, Stadtdirektor Frank Thielebeule und Maria Jarowoy vom Verein Solidarisches und nachhaltiges Handeln im Cuxland auf die Bühne. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Band Sofacoustic und das Duo LavanDula.

Medemstadt Otterndorf ist bunt und vielfältig

"Ich bin stolz auf meine Otterndorfer", sagte Claus Johannßen beim Anblick des gut gefüllten Kirchplatzes. Die Medemstadt sei bunt und vielfältig. Der Bürgermeister erinnerte an das Jahr 2015, als das Sommercamp zur Flüchtlingsunterkunft wurde. Schon damals hätten die Otterndorfer Solidarität und Weltoffenheit gezeigt. Auch heute sei es wichtig, sich schützend vor die Menschen mit Migrationshintergrund zu stellen. "Wir wollen nie wieder Faschismus haben."

Maria Jarowoy forderte die Otterndorfer auf, den Geflüchteten dabei zu helfen, ein Leben aufzubauen. Zu den Demonstranten sprachen außerdem Bürgermeister Claus Johannßen (Mitte) und Stadtdirektor Frank Thielebeule (rechts). Foto: Mangels

Das Potsdamer Geheimtreffen der rechten Remigrationsstrategen sei der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe, erklärte Stadtdirektor Frank Thielebeule. Allein das Wort Remigration sei eine empörende Verharmlosung und eine Provokation. "Das bedeutet nichts anderes als: Ausländer raus", so Thielebeule. Er ist der festen Überzeugung, dass das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kultur und Herkunft "uns alle bereichert".

Maria Jarowoy forderte die Otterndorfer auf, den Geflüchteten, die bereits in der Samtgemeinde leben oder gerade gekommen sind, dabei zu helfen, ein Leben aufzubauen. Zu den Unterstützungen gehören beispielsweise Begleitdienste zum Arzt oder die Spende eine Fahrrads. "Gerade jetzt gilt es, solidarisch miteinander zu sein."

Omas gegen rechts: Diese Belumerin kam mit ihrem Hund Püppi zur Kundgebung auf dem Kirchplatz. Foto: Mangels
Viele Protestierende kamen mit Plakaten zum Otterndorfer Kirchplatz. Foto: Mangels
Auch der folgende Beitrag - Gesichter aus Stadt und Kreis Cuxhaven - = © NEZ
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Flüchtlingsrat:

Friedrich Merz missbraucht das Leid der Verletzlichsten

(Pressemitteilung vom 24. Juli 2023 - https://www.nds-fluerat.org/56885/aktuelles/friedrich-merz-missbraucht-das-leid-der-verletzlichsten/)

 

Kommentar des Flüchtlingsrat Niedersachsen zu den Aussagen des CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz im ZDF-Sommerinterview (ab ca. 09:30 Min.):

Muzaffer Öztürkyilmaz, Geschäftsführung, Flüchtlingsrat Niedersachsen

"Anstatt Brandmauern aufrechtzuerhalten, baut Merz der AfD Brücken. Es gibt keinen Missbrauch des Asylrechts. Die Anerkennungsquote von Asylanträgen ist auf einem historischen Höchststand. Es ist scheinheilig, wie der CDU-Vorsitzende das Leid der Verletzlichsten missbraucht und seinen Angriff gegen das Flüchtlingsrecht fortsetzt, indem er die Aufnahme von Frauen bzw. Kindern fordert und Männern gleichzeitig das Recht auf Schutz abspricht. Nach dem EU- und Völkerreicht ist es nicht zulässig, das individuelle Recht auf Asyl durch Aufnahmekontingente zu ersetzen. Auch ist die Einreise von Geflüchteten nicht illegal, wenn sie im Anschluss Asyl beantragen. Es ist perfide, gerade Geflüchtete, die am häufigsten von dem grassierenden Rassismus betroffene Personengruppe, zu Sündenböcken für die Wahlerfolge der AfD zu erklären. Die Strategie der Union gegen den Rechtsruck beschränkt sich anscheinend darauf, Geflüchtete zu dämonisieren und der AfD in nichts nachzustehen oder neuerdings gleich gemeinsame Sache mit ihr zu machen."

Kontakt

Flüchtlingsrat Niedersachsen
Muzaffer Öztürkyilmaz, Geschäftsführung
0511 – 98 24 60 38
moy(at)nds-fluerat.org, nds(at)nds-fluerat.org

Hintergrund

1. Das individuelle Asylrecht sollte abgeschaffte und Pushbacks sollten erlaubt werden

Diese Forderungen sind populistisch. Keine Bundesregierung kann das individuelle Asylrecht ohne weiteres abschaffen. Die Recht von Schutzsuchenden auf ein individuelles Asylverfahren und die Pflicht Deutschlands zur individuellen Prüfung ihrer Asylanträge ergibt sich völkerrechtlich aus der Genfer Flüchtlingskonvention und  europarechtliche aus der sog. Verfahrensrichtlinie (2013/32/EU). Selbst wenn die Bundesrepublik aus der Flüchtlingskonvention austreten würde, wäre sie weiterhin an ihre Verpflichtung aus der Verfahrensrichtlinie gebunden. Selbiges gilt für die Forderung nach Pushbacks. Vor allem: Selbst wenn das individuelle Asylrecht abgeschafft werden würde, würden Menschen immer noch in Deutschland ankommen. Dazu, was dann passieren soll, äußert sich Merz nicht.

2. Das Asylrecht werden in Deutschland zu hunderttausendfach missbraucht

Diese Aussage ist sachlich falsch und vermessen. Merz diskreditiert mit dieser Aussage insbesondere die Fluchtgründe männlicher Geflüchteter und degradiert sie dadurch zu Geflüchteten zweiter Klasse. Im Jahr 2022 erhielten fast Dreiviertel der Schutzsuchenden, über deren Schutzbegehren inhaltlich entschieden wurde, vom BAMF einen Schutzstatus (sog. „bereinigte Schutzquote“). Hinzu kommt, dass mehr als ein Drittel (37 %) der ablehnenden Bescheide des BAMF durch die Gerichte oder vom BAMF korrigiert werden: Etwa 40.000 Asylsuchende, die vom BAMF zunächst abgelehnt worden waren, erhielten im Jahr 2022 dann doch noch einen Schutzstatus zugesprochen. Die drei Hauptherkunftsländer waren dabei Syrien, Afghanistan und die Türkei.

3. "Diejenigen, die unsere Hilfe wirklich bräuchten", blieben zurück

Diese Aussage ist bigott. Ginge es Merz tatsächlich um die gezielte Hilfe für besonders schutzbedürftige Personen wie Kinder, Frauen oder älteren Menschen, so sollten er und seine Partei sich zumindest für sichere Fluchtwege – bspw. durch die Möglichkeit Asyl in deutschen Botschaften zu beantragen oder über Aufnahmeprogramme einzureisen – oder Verbesserungen im Asylverfahren für diese Personengruppen einsetzen. Mit beidem ist die Union bislang nicht in Erscheinung getreten. Zudem zeigt nicht zuletzt das Unglück von Pylos, dass auch Frauen und Kinder mangels Alternativen gezwungen werden, in seeuntüchtige Boote zu steigen, um ihr Leben in Sicherheit zu bringen.

4. Forderung nach mehr Grenzkontrollen

Diese Forderung ist ebenfalls populistisch. Zum einen sind regelmäßige Grenzkontrollen an den europäischen Binnengrenzen rechtswidrig. Zum anderen sind Grenzkontrollen kein geeignetes Mittel, um die Einreise von Schutzsuchenden zu verhindern, da - wie Merz selbst feststellt - Pushbacks innerhalb der EU gegen die sog. Dublin-Verordnung verstoßen.  Vielmehr drängt sich der Eindruck auf, insbesondere Geflüchtete, aber auch andere Menschen ohne deutschen Pass, sollen ins Licht der Kriminalität gerückt werden. Zumal es keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass massenhaft Menschen unregistriert, d.h. ohne jeglichen Kontakt zu Behörden in Deutschland leben. Hinzu kommt, dass Geflüchtete überhaupt keine Möglichkeit haben, mit einem Visum einzureisen und ihre Einreise nicht strafbar ist, sofern sie im Anschluss Asyl beantragen.

Im ZDF-Sommerinterview betonte der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz erneut, dass er die Abschaffung des individuellen Asylrechts zugunsten eines Kontingents von 300.000 bis 400.000 Schutzbedürftigen pro Jahr, die direkt aus dem Ausland aufgenommen und innerhalb der EU verteilt werden, für eine „sehr gut erwägenswerte Idee“ halte. Derzeit werde das individuelle Recht auf Asyl von starken jungen Männern, „die sich auf die Flüchtlingsboote begeben können“, missbraucht. Dabei blieben „diejenigen, die unsere Hilfe wirklich bräuchten“ namentlich „Frauen, ältere Menschen und Kinder“ zurück. Wenn dieses Problem gelöst werde, werde „die AFD auch wieder kleiner. Zugleich stellte er das Verbot von Pushbacks in Frage und forderte eine Kontrolle der EU-Binnengrenzen.

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Muzaffer Öztürkyilmaz (er/ihn)
Geschäftsführung 
Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V., Röpkestr. 12, 30173 Hannover

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© Apotheken Umschau - http://www.apotheken-umschau.de/ / Sina Horsthemke

In höchster Not: Seenotrettung im Mittelmeer

Immer noch ertrinken jedes Jahr tausende Flüchtende im Mittelmeer. Zivile Organisationen retten manchen das Leben. Unsere Autorin Sina Horsthemke war an Bord der „Humanity 1“ dabei.

Von Sina Horsthemke, 05.04.2023

 

Es ist schon fast Mitternacht, als Amidous* Mutter die Sorge um ihr Baby nicht länger aushält. Mit ihrem vor Fieber glühenden Kind in den Armen steht sie von ihrer Matte am Boden auf. Sie steigt vorsichtig über die schlafenden Frauen, schafft es, trotz des Seegangs das Gleichgewicht nicht zu verlieren, öffnet mit einer Hand die schwere Tür zum Hauptdeck und erspäht in der Dunkelheit Dragos (um die Crew zu schützen, bittet SOS Humanity, nur Vornamen zu nennen, Anm. der Redaktion). Dem Mann im blauen Overall hält sie ihr Kind entgegen: Ob er den Arzt rufen könne? Dragos gehört zur Besatzung der „Humanity 1“, gleich endet seine Spätschicht. Er legt Amidou die Hand auf die Stirn, dann greift er zum Funkgerät.

Am anderen Ende des Schiffs sitzt Maria in der kleinen Bordklinik noch am Schreibtisch. Die Krankenschwester aus Italien hat heute Nacht Bereitschaftsdienst. Als sie hört, dass ein Baby krank ist, packt sie Handschuhe, Fieberthermometer und Medikamente ein und macht sich auf den Weg zum Heck, um Amidou zu untersuchen. Der fünf Monate alte Junge ist nicht der Erste – schon am Nachmittag war ein Mädchen mit Fieber in die Sprechstunde gekommen. Breitet sich ein Infekt aus? Das wäre auf See ein ernstes Problem.

 

 

Die „Humanity 1“ startete im spanischen Burriana. Etwa 60 Kilometer vor der libyschen Küste nahm sie die Geflüchteten zweier Boote auf. Zusätzich übernahm sie dort Menschen eines anderen Rettungsschiffs. In Bari gingen die Geretteten von Bord.

 

Die „Humanity 1“, das 61 Meter lange Rettungsschiff der Berliner Organisation „SOS Humanity“, steuert im zentralen Mittelmeer gerade auf Süditalien zu. Amidou und seine Mutter gehören zu den 261 Menschen, denen die Crew in den vergangenen Tagen das Leben gerettet hat. Mit mehr als 100 anderen Geflüchteten saßen die beiden in einem viel zu kleinen Schlauchboot, das bereits Luft verloren hatte. Amidous Mutter stammt aus Kamerun und ist vor dem Bürgerkrieg im Westen des Landes geflohen, ihr Baby brachte sie in Libyen zur Welt.

 

„Einfach nur helfen“

Maria, die Krankenschwester, kümmert sich bei diesem Einsatz um die Gesundheit der Geflüchteten – zusammen mit Diego, einem Arzt aus Spanien, Esther, einer Hebamme aus Deutschland, und Bianca, einer Psychologin aus Italien. Drei Wochen zuvor sind die insgesamt 28 Freiwilligen im spanischen Burriana an Bord gegangen. „Mit Geflüchteten zu arbeiten, war immer mein Traum, es erfüllt mich“, sagt die 28-jährige Maria. „Von Beginn an fühlte sich dieses Schiff an, als wäre es der richtige Ort für mich.“

 

 

Mit Schnellbooten fahren die Freiwilligen zu den Geflüchteten.

 

Diego, dem 30-jährigen Allgemeinmediziner, geht es ähnlich: „Mir ist egal, ob die Menschen vor Hunger, Krieg oder etwas anderem geflohen sind. Ich will ihnen einfach nur helfen.“ Nach einer Quarantäne- und Trainingswoche steuerte der Kapitän das Schiff an Mallorca, Sardinien, Malta und Lampedusa vorbei Richtung libysche Küste. Dort, am Strand der Hauptstadt Tripolis, haben Amidous Mutter und die anderen ihre Boote bestiegen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Schwimmwesten gab es nicht, Treibstoff und Trinkwasser hätten niemals bis Europa gereicht.

 

Auf alles vorbereitet

Ordentlich sortiert liegen Schmerz- und Durchfallmittel in Schubladen und Schränken. Die Möglichkeiten, Kranken zu helfen, sind auf einem Schiff begrenzt. Doch die Klinik der „Humanity 1“ ist gut ausgestattet: Es gibt Medikamente gegen Halsweh, Husten und Pilzinfektionen, Augentropfen, Anti­biotika, Impfstoffe. Und zahllose Tuben mit Salbe gegen Verätzungen. Die haben Gerettete oft, weil sie auf ihren Booten teils tagelang barfuß in einem ätzenden Gemisch aus Treibstoff und Salzwasser saßen. Auf einen Herzstillstand ist die Crew ebenso vorbereitet wie auf kleinere Operationen.

 

 

Das Klinikteam versorgt eine geflüchtete Frau (Mitte).

 

Der nächste Tag beginnt mit einem Notfall: Einer der Geretteten hat einen epilep­tischen Anfall. Als Diego und Maria ihn stabilisieren und er wieder zu sich kommt, erfahren die beiden: Er weiß von seiner Krankheit, es gab auf der Flucht nur keine Möglichkeit für ihn, das nötige Medikament zu erstehen. Diego gibt ihm die Tabletten, während Maria nach Amidou schaut. Das Baby hat noch erhöhte Temperatur, aber es geht ihm schon besser.

 

Von Sizilien nach Bari: Irrfahrt auf rauer See

Gute Nachrichten auch von der Brücke: Die italienischen Behörden haben dem Kapitän die Genehmigung erteilt, einen Hafen anzusteuern. Nach fünf Tagen ohne Antwort ist das eine Überraschung, sorgt aber für Verwirrung: Obwohl Sizilien in Sichtweite und ein Sturm vorhergesagt ist, soll die „Humanity 1“ die Geretteten nach Bari bringen, eine mehr als 600 Kilometer entfernte Hafenstadt an der Adriaküste. Vor dem Eingang der Klinik hat sich eine Schlange gebildet. Ein junger Mann aus dem Tschad zeigt eine Pilz­infektion am Kopf und klagt über lichtempfindliche Augen. Gekidnappt auf offener Straße, sei er monatelang in einem libyschen Internierungslager festgehalten worden. Im Dunkeln zusammengepfercht mit Hunderten anderen, sei er krank geworden.

Es sind Geschichten wie diese, die die ­Arbeit in der kleinen Klinik nur schwer erträglich machen. „Wann immer wir nachfragen, berichten uns die Menschen von dem grässlichen Albtraum, den sie in Libyen durchgemacht haben“, so Diego. „Sie zeigen uns Narben, die offensichtlich Folterspuren sind, erzählen von sexuellem Missbrauch, Schlägen und Knochenbrüchen.“

Gefährliche Flucht durch den „gescheiterten Staat“

Die Fluchtroute über das Mittelmeer gilt als eine der gefährlichsten der Welt, weil so viele ertrinken. Doch was den Menschen aus West- und Zentralafrika auf dem Weg zur Küste widerfährt, ist nur schwer zu begreifen.

Libyen gilt als „gescheiterter Staat“. Seit dem Sturz des Diktators Muammar al-Gaddafi ist die öffentliche Ordnung zusammengebrochen, Milizen haben das Sagen. Mehr als 900.000 Menschen sind laut den Zahlen der Vereinten Nationen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Lebensmittel und Trinkwasser sind knapp, Krankenhäuser werden regelmäßig geplündert.

Menschen auf der Flucht schweben in ­Lebensgefahr, wenn sie das Land durchqueren: Jederzeit könnten sie in eins der Internierungslager verschleppt werden. „Wir wurden gezwungen, uns gegenseitig zu verprügeln“, sagt der Mann aus dem Tschad, als Diego seine Augen untersucht. Auf seinem Kopf prangt eine schlecht verheilte Narbe, er sei mit einer Waffe geschlagen worden. Ob er nachts schlafen könne, fragt Diego. Nein, schon lange nicht mehr – in Libyen musste er jederzeit damit rechnen, geweckt und gefoltert zu werden.

 

 

Mehrere Stunden dauert die Bergung der Menschen. Als Erstes verteilen die Retterinnen und Retter Schwimmwesten.

 

Pullbacks der lybischen Küstenwache – beauftragt von der EU

Auf hoher See scheint dieses Grauen weit weg – und ist doch so nah: Bei jeder der vier Rettungen der vergangenen Tage tauchte die sogenannte libysche Küstenwache auf. ­Finanziert und beauftragt von der Euro­päischen Union, versuchen die bewaffneten Männer, Geflüchtete auf See abzufangen, um sie zurück nach Libyen zu bringen.

So ein Pullback ist illegal: Würden europäische Behörden das tun, verstießen sie gegen die Genfer Konvention. Einmal, es ist erst drei Tage her, kam die „Humanity 1“ zu spät. Die Crew war dabei, Schiffbrüchige von einem Schlauchboot zu retten, als der erste Offizier zwei Meilen entfernt ein weiteres Boot in Seenot entdeckte.

Doch die Libyer waren schneller: Vor den Augen der Retterinnen und Retter zwangen sie die Menschen auf ihr Schiff und forderten den Kapitän der „Humanity 1“ über Funk auf sich fernzuhalten. Sechs Geflüchtete sprangen vor Verzweiflung ins Wasser und konnten gerade noch gerettet werden. Schiffsarzt Diego ­behandelte die völlig unterkühlten Männer: „Sie sagten, sie wären lieber ertrunken, als nach Libyen zurückgebracht zu werden.“

Sprachbarrieren erschweren die Kommunikation

Wenn möglich, kommuniziert das Klinikteam mit Überlebenden auf Englisch. Ist nur Arabisch oder Französisch möglich, hilft Antoine, ein Rechtsanwalt aus Frankreich, der in Ägypten gelebt hat und als interkultureller Vermittler an Bord ist. Auch andere Crewmitglieder springen immer wieder ein, um zu übersetzen. Findet sich keine gemeinsame Sprache, gibt es Schautafeln und Bilder, damit die Menschen zeigen können, was ihnen wehtut.

Trotz Sprachbarrieren und Folterberichten: Nach schönen Momenten gefragt, müssen Maria und Diego nicht lange überlegen. „Eine Frau war völlig dehydriert“, erzählt der 30-jährige Arzt. „Nach mehreren Monaten in Libyen, wo sie sexuell missbraucht wurde, war sie unterernährt und sprach kein Wort. Blutdruck und Blutzucker waren niedrig, ihr Puls hoch. Es machte mich glücklich, sie nach mehreren Infusionen bei uns an Bord wieder essen und lachen zu sehen.“

Maria muss schmunzeln, als sie von einem Mädchen erzählt: „Sie kam mit ihrer Mama in die Klinik. Als wir die Mutter untersuchten, lief die Kleine fröhlich tanzend herum und schaute sich alles genau an. Am liebsten hätte sie alle Schubladen geöffnet.“ Ein Achtjähriger, der ganz allein auf der Flucht sei, finde die Bordklinik genauso spannend, berichtet die Krankenschwester: „Er besucht uns oft und hat sogar schon hier übernachtet. Offenbar ist der Raum für ihn seit Langem der erste sichere Ort zum Schlafen.“

 

 

In Sicherheit: Die Geflüchteten werden von Mitarbeitenden des Roten Kreuzes im italienischen Bari empfangen.

 

Endlich an Land – schnelle Hilfe für die dringendsten Fälle

 

 

In der letzten Nacht auf See schläft auf der „Humanity 1“ kaum jemand. Das Schiff kämpft sich durch meterhohe Wellen, immer wieder schwappt kaltes Meerwasser übers Deck. Die aufgespannten Planen schützen wenig vor dem Wind. Vor allem die Männer frieren: Während es für Frauen und Kinder an Bord einen Schutzraum gibt, schlafen sie an Deck auf dem Boden. Die Crew verteilt Rettungsdecken – und viele Tabletten gegen Seekrankheit.

Als das Schiff am nächsten Morgen in den Hafen einläuft, scheint die Sonne. Aufgeregt drängen sich die 261 Überlebenden an Deck und verfolgen das Anlegemanöver. Die italienischen Behörden und Hilfsorganisationen, die sie in Empfang nehmen werden, fordern Diego und Maria auf, die medizinisch dringendsten Fälle zuerst auszuschiffen. „Zusammen suchten wir zehn Leute aus“, so Diego später. „Darunter ­einen Mann mit einer schweren Atemwegsinfektion und zwei schwangere Frauen. Ich fand die Auswahl schwierig, denn eigentlich waren alle psychisch extrem belastet.“

 

Amidou und seine Mutter müssen noch etwas warten, bis sie italienisches Festland betreten dürfen. Die Frau aus Kamerun hat Tränen in den Augen, als sie sich von der Crew verabschiedet. Ihrem Baby geht es sichtlich besser, das Fieber ist verschwunden. Fröhlich lachend streckt Amidou Maria die Händchen entgegen. „Er hatte wohl nur ein Virus, nichts Schlimmes“, sagt die Krankenschwester. Ob sie so einen Einsatz noch einmal mitmachen würde? „Ja, auf ­jeden Fall“, sagt die 28-Jährige. „Für viele der Menschen, die wir gerettet haben, schien es das erste Mal zu sein, dass sich jemand um sie gekümmert hat.“


Quellen:

·       UNHCR: Most common nationalities of Mediterranean sea and land arrivals from January 2021. Online: https://data.unhcr.org/... (Abgerufen am 27.02.2023)

·       SOS Humanity: Humanity 1 at Sea. Online: https://sos-humanity.org/... (Abgerufen am 27.02.2023)

·       SOS Humanity: Pressemappe SOS Humanity 2022. Online: https://sos-humanity.org/... (Abgerufen am 27.02.2023)

·       Missing Migrants Projects: Missing Migrants recorded in Mediterrean since 2014. Online: https://missingmigrants.iom.int/... (Abgerufen am 27.02.2023)

 

·       UNO Flüchtlingshilfe: (Über-)Leben im "failed state". Online: https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/... (Abgerufen am 27.02.2023)

 

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Informationen zur Flüchtlingshilfe in Cadenberge und Umzu

Bitte hier klicken

Die Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine in unserer Kirche war ergreifend und die Musik wunderbar.

Die Kirche war sehr gut besucht. Sehr viele BesucherInnen kamen zu der anschließenden Zusammenkunft im Gemeindehaus. Alle fühlten sich wohl und der Dank der Flüchtlinge aus der Ukraine war außerordentlich.

Sehen Sie hier ein paar Fotos:   

 

 

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09.11.2022. © 

Flüchtlingsdrama im Mittelmeer

Die Menschenretterin

Es ist schmutzig, es ist laut – wenn Hanna Winter auf der „Sea Eye“ im Mittelmeer unterwegs ist, gibt es kaum Privatsphäre. Trotzdem kann sie gerade im Einsatz ihren Glauben leben. Indem sie den Geretteten ins Gesicht sieht.

Auf dem Schiff hat Hanna Winter kaum Privatsphäre. Aber sie macht die Erfahrung: „Das Gebet ist unkompliziert wie selten.“ Foto: Joe Rabe

Alarm. Mitten in der Nacht. Hanna Winter muss jetzt schnell raus aus der Koje und an Deck. Es geht um Leben und Tod. Nicht für sie selbst, sondern für die Schiffbrüchigen, die jemand im Meer ausgemacht hat. Hanna Winter ist als Volontärin auf der „Sea Eye 4“ unterwegs, einem Schiff unter deutscher Flagge, das im Mittelmeer Menschen vor dem Ertrinken rettet. Menschen, die meist von Libyen aus von Schlepperbanden in Boote gepfercht werden. Sie wollen raus aus dem Land und Eu­ropa erreichen. Jetzt will die „Sea Eye“-Crew sie an Bord nehmen – rechtzeitig, bevor das Boot womöglich doch noch kentert.

Dreimal hat die 32-Jährige ehrenamtlich einen mehrwöchigen Einsatz auf der „Sea Eye 4“ mitgemacht. Das Schiff kreuzt in den internationalen Gewässern vor der Küste Libyens, sucht nach Flüchtlingsbooten, rettet Menschenleben. Ist ein Boot entdeckt, beginnt ein gefährlicher Moment. Meist weiß niemand, in welchem Zustand sich die Schiffbrüchigen befinden. Sind sie erst kurz unterwegs und bei Kräften? Oder schon ein paar Tage auf dem Meer und ohne Trinkwasser? Und manchmal müssen sie auch erst überzeugt werden, dass es wirklich nach Europa geht – und nicht zurück nach Libyen. Eigentlich ist Hanna Winter für die Küche zuständig, jetzt, im Notfall, wechselt sie an Deck und hilft bei der Erstversorgung und der Registrierung der Geretteten.

Wahrscheinlich ist die Familie von Hanna Winter nicht ganz unbeteiligt daran, dass die Tochter sich entschieden hat, bei der Rettung von Menschen im Mittelmeer zu helfen. „Hilfe für andere wurde bei uns schon immer gelebt“, sagt Hanna Winter. Das Engagement in der katholischen Pfarrei in Uelzen in der Lüneburger Heide tat ein Übriges –Messdienertreffen, Sternsinger, Jugendarbeit, das gehörte dazu. Ebenso wie das Engagement in der geistlichen Gemeinschaft Emmanuel. „Der Kontakt zu jungen Leuten aus ganz Deutschland, die sich für die Kirche und die Gesellschaft einsetzen, hat meinen Glauben wohl durch die Teen­agerzeit gerettet“, sagt sie und lächelt dabei.

Erste Rettungsaktion läuft fast gemütlich ab

Der Glaube hatte schon früh Auswirkungen auf ihr Leben, sagt sie. So schielte sie nicht nach einem Spitzenverdienst im Job, wollte nicht ins Saus und Braus leben. Nach der Ausbildung zur Hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin leitete sie den Hauswirtschaftsbereich und das Eventmanagement in einem kirchlichen Tagungshaus in Wien. „Anderswo hätte ich wahrscheinlich mehr verdient.“ Wichtiger war ihr, dass ihr die Arbeit sinnvoll erschien. 2015 hatte sie Kontakt zu zwei jungen Männern, die aus Syrien nach Wien geflohen waren. Beinah wären sie dabei ertrunken, „und da war mir so ein Flüchtlingsschicksal das erste Mal richtig nahe gekommen“. Das habe sie gepackt, da sei ihr die Dramatik bewusst geworden.

Einige Jahre später kündigt sie ihre Arbeit und macht sich auf die Suche nach einem neuen Engagement, bei dem sie auch helfen kann. Bei einer Dokumentation über Carola Rackete wird sie fündig. Die wird bekannt als Kapitänin, gegen die die italienischen Behörden ermitteln, weil sie mit ihrem Schiff vermeintlich widerrechtlich einen Hafen in Italien anläuft. Winter nimmt Kontakt auf zur Organisation Sea Eye und bekommt in kürzester Zeit eine Zusage. Doch noch geht es nicht auf See – Corona sorgt für eine Verzögerung. Hanna Winter rückt aus zu Einsätzen im Hafen – da darf sie zum ersten Mal das Regiment in der Kombüse übernehmen. 

Im August 2021 ist sie schließlich dabei. Das Wetter ist gut, die See entsprechend ruhig. Die erste Rettungsaktion läuft fast gemütlich ab. Die „Sea Eye 4“ stößt auf ein Boot voll junger Leute, die erst kurz auf See sind. Schnell sind alle an Bord. Bei der zweiten Mission sieht es dann anders aus. An manchen Tagen schlagen bis zu acht Meter hohe Wellen gegen das Boot. Hanna Winter wird seekrank, hat keinen Gedanken an eine entspannte Minute. Dann eine Rettungsaktion. „Das kleine Boot war schon vier Tage auf See, es gab kein Trinkwasser mehr und keine Nahrung. Alle waren dehydriert.“ Manche hatten Verätzungen der Haut – wenn sich das salzige Meerwasser mit Diesel mischt, kann das die Folge sein. Mit letzter Kraft schaffen sie es aufs Schiff, manche fallen sofort in Ohnmacht. „Sie hätten unter den Bedingungen keinen Tag mehr überlebt.“ Bei der Erstversorgung entdeckt Hanna Winter dann Wunden, die vermutlich von Folterungen stammen. „Die Menschen müssen gar nichts erzählen, diese Wunden sprechen für sich.“

"Alle Menschen gleich und von Gott geliebt"

In solchen Momenten denkt Hanna Winter manchmal an die Aussagen von Freunden, die sich ihren Einsatz kaum vorstellen können. Es ist immer laut, es gibt kaum Privatsphäre. Und es scheint auch keine Möglichkeit zu geben, den Glauben zu leben – etwa die Messe zu feiern oder sich zum Gebet zurückzuziehen. „Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Gebet unkompliziert war wie selten“, sagt Hanna Winter. „Immer, wenn ich auf Deck kam, wenn ich den Geretteten ins Gesicht gesehen habe, hatte ich den Eindruck, Gott zu begegnen. Deshalb hat dieser Einsatz viel mit meinem Glauben zu tun.“ Es sei wichtig, ihnen die Botschaft zu vermitteln, aus der heraus sie selbst ihr Leben gestaltet: „Alle Menschen sind gleich und von Gott geliebt.“

Hanna Winter verschweigt nicht die Folgen der Missionen. Wieder an Land, kann sie das Leben erst nicht genießen und findet nur schwer in den Alltag zurück. Mit der Zeit lernt sie, mit diesen Gedanken umzugehen. „Ich kann nicht 800 Geretteten meine Handynummer geben und sie weiter begleiten.“ Aber sie erzählt gerne von den Erfahrungen, macht Werbung für die Sache. Inzwischen arbeitet sie sogar hauptberuflich für Sea Eye und begleitet die Volontäre.

Matthias Petersen

 

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Wenn Sie Wohnraum an geflohene Menschen vermieten können, melden Sie sich bitte direkt bei der Samtgemeinde         

Tel.: 04751-919020, Herr Tarek Tidau oder besser noch per E-Mail:

tarek.tidau@land.hadeln.de

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Wenn Sie unsere Hilfe für Schutzsuchende unterstützen möchten, melden Sie sich bitte hier:

cadenbergehilft@gmail.com

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